Donnerstag, 29. Januar 2015

Neue Facebook Nutzungsbedingungen ab dem 30.01.2015: Das sind die wichtigsten Änderungen

Ab morgen ist es soweit: Facebook führt neue Nutzungsbedingungen ein. Wer sich weiterhin mit seinem Account anmeldet, stimmt diesen Bedingungen automatisch zu. Eine Widerspruchsmöglichkeit ist nicht vorgesehen, daher sollten Sie die folgende Fakten rund um die wichtigsten Änderungen wissen: 

1. Neue Geschäftsbedingungen und interaktive Anleitungen

Facebook verspricht, dass die Nutzer mehr Möglichkeit haben sollen, ihre Sichtbarkeits- und Privatsphäreeinstellungen selbst zu kontrollieren. Eine Studie hat allerdings einmal ergeben, würde man versuchen, alle Facebook-Richtlinien, AGB, Datenschutzregeln, Vehaltensregeln, Nutzer-Kodex etc. zu lesen, würde man insgesamt 14 Tage dafür brauchen. 

Wie das Versprechen von Facebook tatsächlich auch für den User umsetzbar sein soll, bleibt abzuwarten. 


Sobald Facebook Änderungen einführt, werden die User meist über virtuelle Führungen durch die geänderten Rahmenbedingungen oder Funktionen geführt. Sicher hat Facebook auch für die Änderungen 2015 solch eine virtuelle Tour vorbereitet, es empfiehlt sich daran teilzunehmen, wenn man auf den Facebook-Account nicht verzichten möchte. 
 
2. Datenerhebung auf fremden Webseiten und personalisierte Werbung

Das kennen wir schon: auf Drittseiten sind "Like"-Buttons eingebettet, klickt der User beim Surfen auf einer Webseite auf den "Like"-Button und ist er zu diesem Zeitpunkt mit seinem Facebook-Account online, erhebt Facebook diese Daten. Facebook konnte so auch schon in der Vergangenheit ein Surf-Profil erstellen, nachvollziehen auf welchen Seiten sich welche User regelmäßig aufhalten, um dementsprechend neben dem Facebook-Profil personalisierte Werbung einzubetten. Wollte man solch eine Datenerhebung umgehen, musste man sich beim Surfen schlicht aus dem Facebook-Account ausloggen. 

Neu: Auch ohne das Hilfsmittel "Like"-Button möchte Facebook in Zukunft das Surfverhalten seiner User auf Drittseiten nachverfolgen um hieraus Schlüsse für die personalisierte Werbung zu ziehen. Der Datenaustausch über den User, der den "Like"-Button oder ein anderes PlugIn betätigt, wird so entbehrlich.

Facebook argumentiert, so könne dem User auf dessen Interesse zugeschnitten noch gezielter Werbung vorgeschlagen werden. Facebook nennt das "verbesserte Werbung".

Die User sollen allerdings in Zukunft einsehen können, in welche Zielgruppen Facebook sie einordnet, der User soll Werbeanzeigen außerdem bewerten können. Sprich: Der User soll dabei helfen, die Werbekunden von Facebook zu betreuen.

3. Standortdienste via GPS-Zugriff

Welche Freunde befinden sich gerade in der Nähe? Welches Geschäft passt zu meinem Surfverhalten und befindet sich bloß um die Ecke?

Auch die Standortdienste-Funktion "Freunde in der Nähe" ist an sich nichts neues, seit geraumer Zeit schon kann sich der User über sein Profil und GPS orten lassen, er kann angeben, in welchem Restaurant er sich gerade befindet oder in welchem Fitnessstudio er gerade trainiert. 
Auch diese Funktion soll in Real-Time ausgebaut werden, Facebook möchte, nachdem es den Standort des Users gefunden hat, selbst vorschlagen, welche Restaurants, Cafés etc. sich gerade in der Nähe befinden. 

Das lässt sich natürlich umgehen, indem die GPS-Funktion am Smartphone ausgeschalten wird. Sollte man hieran nicht immer denken, ortet Facebook automatisch. 

4. Fazit

Im Endeffekt hat den größten Nutzen einzig der Kunde von Facebook: Der Werbekunde. Kunde bei Facebook war noch nie der User, und er wird es auch nie sein. Facebook muss darauf achten, die Interessen der Werbekunden zu bedienen, und das funktioniert nur, indem die User Werbung anklicken und anschließend Einkäufe tätigen, Reisen buchen oder sich für ein Game anmelden. 

Facebook hat schließlich ein Interesse daran, dem User das Shoppen so einfach wie möglich zu machen. Anderweitige Innovationen wie neueste Funktionen, ein neues Design, neue Features die tatsächlich einen Mehrwert für den User bereithalten, außerhalb des Shoppings, gibt es bei Facebook schon lange nicht mehr.

Bedeutet: 
 
Neue Funktionen sind ab dem 30.01.2015 automatisch aktiv, sobald sich der User einloggt. Der User kann sich sodann selbst damit auseinandersetzen, wie er seine Privatsphäre kontrolliert, personalisierte Werbung auf sich zuschneidet, GPS an- oder ausschaltet etc. 

Rechtlich ist das Vorgehen von Facebook, AGB automatisiert zu ändern, äußerst bedenklich. Es gibt zwar Möglichkeiten, zukünftige Änderungen aufgrund konkreter Anlässe, etwa politischer oder rechtlicher Einschnitte, automatisiert in Kraft treten zu lassen, diese Notwendigkeit ist hier bei Facebook aber nicht gegeben.

Wie bereits erwähnt, gibt es bei Facebook derart viele Tools, Optionen, Menüs - dem durchschnittlichen User dürfte es kaum möglich sein, durchzusteigen, um die von Facebook gezogenen Daten und eingeleiteten Maßnahmen nachvollziehen zu können. 

Wem das zu heikel ist bleibt nur eins: Facebook-Account bis zum 30. Januar 2015 löschen und sich ein etwas nutzerfreundlicheres Netzwerk suchen. Denn Widerspruch-Postings wie 

"Facebook: Hiermit widerspreche ich deinen neuen Nutzerregeln."

werden von Facebook gekonnt ignoriert.

law. by adesse.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen