Samstag, 10. Januar 2015

Verbrechen im ZDF - TV zeigt wieder Verfilmung des Strafverteidiger-Bestsellers

Wer den Blog von adesse anwälte kennt wird feststellen, dies ist kein üblicher Blog-Post in unserem Law-Blog. Aber aufgrund der wirklich gelungenen ZDF-Umsetzung des Spiegel-Bestsellers Verbrechen kommen wir nicht umhin, Ihnen werte Leser, die eindringlichen und absolut realen Geschichten von Ferdinand von Schirach, sowie die ZDF- Interpretation, vorzustellen. 

Verbrechen von Ferdinand von Schirach hielt sich 54 Wochen auf der Spiegel Bestseller-Liste. Der Berliner Strafverteidiger erzählt in seinem Buch von spektakulären Kriminalfällen, die sich so oder zumindest sehr ähnlich, wirklich zugetragen haben. 

Das ZDF zeigt im Januar 2015 erneut die 6-teilige Serie "Verbrechen - nach Ferdinand von Schirach"; absolut gelungen und sehenswert!

Das Buch Verbrechen erschien im Oktober 2010 und erzählt Kurzgeschichten aus dem Leben des Berliner Strafverteidigers. Schirach verteidigt Kriminelle ebenso wie Unschuldige. Es ist an dem Verteiger, seine Mandanten mit keiner oder einer möglichst geringen Strafe aus der "Sache" rauszuholen, wie man umgangssprachlich wohl sagen würde. 

Bei den "Sachen", da geht es um Raubüberfälle, um Mord, Vergewaltigung und Erpressung. Es geht um Drogen, Liebe, Prostitution - aber ganz so einfach ist es dann doch immer nicht. Es geht nicht nur um den Raubüberfall oder um den Tod eines Menschen. Es geht um die Täter die hinter der Tat stehen, um ihre Psyche, ihre Geschichten. 

Schirach verstrickt die wichtigsten Details, die der Leser wissen muss, so gekonnt ineinander, dass er nicht mehr als eine Kurzgeschichte braucht, um ein ganzes Verbrechen inklusive Strafprozess zu erzählen.

Verbrechen ist eine herausragende Lektüre, weil der Leser, ohne dass er es merkt, an die durchaus spezielle Materie des Strafprozesses herangeführt wird. Schirach konstruiert rund um jedes sehr eigene Verbrechen die Welt des Täters - und den Werdegang der Ermittlungen. Es ist nie zu viel und nie zu wenig an Information, die Schirach herauskristallisiert.

Manch ein Buchkritiker bezeichnet Schirachs Stil als lakonisch - sprich kurz, knapp, wortkarg, schmucklos. Ich meine, er bringt die Komplexität eines Verbrechens und die Vielschichtigkeit eines Strafprozesses überaus verständlich auf den Punkt. Der Leser versteht, worum es geht. 

Warum tötet jemand, wird dann aber freigesprochen? Warum überfällt ein junger Mann einen Juwelier, wird gefasst, sein Vorstrafenregister scheint unendlich - und wird dann wieder freigelassen? 

Am Ende einer jeden Erzählung weiß der Leser, weshalb. Denn Schirach findet für jeden juristischen Fachbegriff die richtige Übersetzung ins Normale, er schildert die Fälle nahe am Leben und bleibt damit in der Realität, die sich täglich auf den Straßen Berlins ereignet. 

Wie erfreulich, dass es dem ZDF gelungen ist, diese besonderen Aspekte aus Schirachs Erzählungen herauszuarbeiten. In einer 6-teiligen Reihe zeigt der TV-Sender im Januar 2015 einige der besonderen Fälle Schirachs. Auch hier stimmt die Aufmachung, die Schauspieler sind auf den Punkt, der Strafprozess wird ordentlich wieder gegeben. 

Die Sendetermine 2015 finden Sie hier: http://www.zdf.de/verbrechen

Von Ferdinand von Schirach sind außerdem erschienen: Schuld (2012), Der Fall Collini (2013), Carl Tohrbergs Weihnachten (2012), TABU (2013), Die Würde ist unantastbar (2014). Von ihm stammt außerdem das Theaterstück Terror

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