Mittwoch, 12. November 2014

Angebliche Erbschaft: Robert Martins Hughes LLB aus London verspricht viel...

... nur leider handelt es sich bei den vermeintlichen "Erbfällen" um Abzocke.

Sie sind wieder im Umlauf: Faxe, Mails oder Briefe eines Solicitor Robert Martins Hughes LLB mit Sitz in London. Es geht um eine angebliche Erbschaft. Und Herr Hughes hat genau Sie als einzigen Erben seines verstorbenen Mandanten ermittelt. Ein Verwandtschaftsverhältnis sei zwar nicht überprüft worden, aber immerhin haben Sie ja den gleichen Nachnamen wie der verstorbene Mandant des Herrn Hughes. 


Hinterlassen hat dieser angebliche Erblasser ein beachtliches Vermögen: In einem uns vorliegenden Fall soll es um ein Erbe in Höhe von EUR 8.950.777,00 gehen, also knapp neun Millionen Euro. Das Geld? Liegt bei einer Bank in Spanien. Der Deal? Sie sollen der Bank als Erbe präsentiert werden. 45% bekommen Sie, 45% der Herr Robert Martin Hughes und, man staune, 10% sollen einer gemeinnützigen Organisation gespendet werden.

Spätestens an dieser Stelle, dem "Deal", sollte sich der Betrug aufdrängen. Aller spätestens jedoch dann, wenn Herr Hughes nach Zahlung einer "Gebühr" fragt. Er bittet vorab, bevor er überhaupt tätig werden kann, um Überweisung von Bargeld. Dies soll erforderlich sein, um weitere Dokumente einzuholen und der Bank in Spanien vorzulegen.

Leider gibt es immer wieder Fälle, in denen redliche Personen auf solche und ähnliche  Schreiben hereinfallen.

Betrügerische Mails etwa von der "Gewerbeauskunftszentrale", "PayPal", "Harcourt LLP" oder Emails, die einfach nur als "Ihre Rechnung", "Ihr Einkauf" oder als "Letzte Mahnung" betitelt werden, landen tagtäglich im Spamordner unserer Emailpostfächer.

Man erkennt solche Abzockeschreiben etwa an folgenden Merkmalen:
  • Die Texte sind in schlechtem Deutsch oder Englisch verfasst
  • Es fehlt ein ordentlicher Absender
  • Es wird sogleich mit Inkasso oder weiteren Schritten gedroht,
  • oder es wird betont, dass dieses Schreiben absolut korrekt und rechtmäßig sei
  • Das Schreiben kommt per Mail oder Fax

Wie ist nun mit offensichtlichen Abzockeschreiben umzugehen?
  • In keinem Fall Dateien im Anhang einer Mail öffnen
  • Mail in den Spam verschieben oder Löschen
  • Antworten nützt i.d.R. nichts, die Mails landen im Nirgendwo
  • Keine Gebühren oder Gelder überweisen

Seriöse Unternehmen oder tatsächlich beauftragte Anwälte, die sich erstmalig an Sie wenden, werden Ihnen nie eine Mahnung oder einen Brief in Sachen Erbschaft per Mail oder Fax schicken.

Die Strukturen, die hinter solchen Abzockeschreiben stecken, leben davon, dass tatsächlich immer wieder einige wenige darauf hereinfallen. Die Betroffenen zahlen eine vermeintliche Mahngebühr, um einfach nur ihre Ruhe zu haben. Oder sie zahlen Gebühren an eine Bank in Spanien, um an ein plötzliches Erbe in Millionenhöhe zu gelangen. Oder sie nehmen tatsächlich Kontakt mit Herrn Hughes auf, um mal zu schauen, was hinter der Sache mit dem Erbe stecken könnte.

Wenn Sie ein Schreiben erhalten haben bei dem Sie unsicher sind, ob es seriös ist oder nicht, wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an unsere Kanzlei. Ansonsten kann man in solchen Schreiben auch sehr schön die diesjährigen Julklappgeschenke verpacken.

law. by adesse.


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